Nur wenige Thüringer Hersteller auf der Anuga | Lebensmittelmesse MDR.DE

2021-12-14 17:58:32 By : Mr. Michael Liu

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von Florian Girwert, MDR THÜRINGEN

Wenn Sie viele Produkte verkaufen möchten, müssen Sie sie auf den Markt bringen. Messen sind hierfür in der Regel eine gute Gelegenheit. Doch die weltgrößte Lebensmittelmesse Anuga in Köln startete am Samstag mit nur einer Handvoll Thüringer Hersteller. Das liegt einerseits an der Streichung der Förderung, andererseits aber auch daran, dass viele Produzenten aktuell andere Bedenken haben.

Auf dem Förderband rasselt rosa Erdbeereis in Plastikbechern. Die Maschine schiebt immer zwei Becher zusammen in einen geöffneten Karton, der dann verschlossen wird. Es ist praktisch der letzte Produktionsschritt für eine der vielen Sorten des sogenannten Hexeneises aus Heichelheim bei Weimar. Ablig Feinfrost ist zum einen für tiefgekühlte Knödel und zum anderen für sein Eis bekannt.

Das Unternehmen ist ständig bemüht, neue Sorten zu finden. Derzeit gibt es eine neue Eisbar mit Kokosgeschmack. Solche Innovationen landen nicht automatisch im Einkaufswagen der Verbraucher. Zunächst müssen Händler davon überzeugt werden, ein neues Produkt in ihr Sortiment aufzunehmen. Und sie verhandeln hart, sagt Ablig-Geschäftsführer Torsten Langbein.

Aber zuerst müssen Sie die Neuigkeiten zur Kenntnis nehmen. Eine gute Gelegenheit dafür wäre eigentlich die Anuga, die am Samstag in Köln gestartet ist. Die größte Lebensmittelmesse der Welt zieht Fachbesucher aus dem In- und Ausland an. Hier gibt es in der Regel viele Käufer. Doch Thüringer Unternehmen sind in dieser Zeit rar.

Aussteller aus dem Freistaat erhalten diesmal keinen Gemeinschaftsstand vom Landwirtschaftsministerium. In den Jahren zuvor hatte das Ministerium weit über 100.000 Euro investiert, damit sich dann mehrere Thüringer Hersteller präsentieren konnten. In diesem Jahr war nach Angaben des Ministeriums kein Geld dafür vorhanden.

Damit ist der Thüringer Ernährungsverbund eV nicht wirklich glücklich, wie Geschäftsführerin Sabine Klemm dem MDR THÜRINGEN sagte. Die fehlende Unterstützung ist einer der Gründe dafür, dass statt knapp 20 Thüringer Produzenten vor zehn Jahren nur noch fünf in diesem Jahr dabei sind. Und davon gehören drei größeren Verbänden an – zum Beispiel die Köstritzer Brauerei zur Bitburger Gruppe oder der Filinchen-Hersteller Gutena zu einem Verband, der in Berlin Waffeln und in Sachsen Zwieback herstellt. Und das knusprige Brot in Apolda.

Zufrieden blickt Langbein auf den Fortschritt der Verpackungsmaschine. "Wir finden es schade, dass es diese gemeinsame Präsentation nicht mehr gibt." Für den Mittelständler ein guter Kompromiss zwischen Aufwand und Nutzen. Einen Stand-alone zu leisten, kommt nicht in Frage. Die Kosten sind zu hoch. „Eigentlich war es immer eine sehr gute Austauschplattform, um über unser bestehendes Geschäft zu sprechen und den Kontakt zu Einkäufern zu pflegen.“

Werden Einkäufer dieses Jahr auf der Messe sein? "Viele von ihnen sind im Homeoffice." Kommen Sie am besten persönlich vorbei. Jedenfalls hat das Unternehmen derzeit genug andere Probleme. Die Preise für alle möglichen Rohstoffe würden immer weiter steigen – aber einfach höhere Preise für den Handel durchzusetzen, ist schwierig. Ihre Marktmacht ist zu groß. Wenn Rewe oder Edeka nicht mitmachen, verlierst du gleich einen Teil deines Umsatzes – das wissen natürlich die großen Ketten.

Die Anuga ist die größte Lebensmittelmesse der Welt und findet derzeit in Köln statt. Vor zehn Jahren waren dort noch 18 Thüringer Unternehmen vertreten, heute sind es nur noch fünf. Warum ist das so?

MDR THÜRINGEN JOURNAL Sa 09.10.2021 19:00 Uhr 02:03 min

Auch Markus Heinemann kennt das Problem. Auch der Gutena-Prokurist kämpft mit gestiegenen Weizenpreisen. "Und wir brauchen auch Gas, um unsere Öfen zu befeuern." Die Preise spielten gerade verrückt. Und selbst er kann nicht einfach mehr Geld verlangen. Er setzt also darauf, dass der Filamenthersteller ins Ausland expandiert. Dort sind bessere Preise möglich. „Die Anuga bietet uns die Möglichkeit, ganz neue Kontakte zu knüpfen.“ Sie könnten an einem weiteren Gemeinschaftsstand teilnehmen und einige Neuheiten an Bord haben. Brot aus Erbsen oder Linsen statt Getreide. Gewürzte Snacks, die als Knabbereien durchgehen.

„Die neue Linie hier könnte noch etwas mehr Kapazität vertragen“, berichtet Heinemann in der Produktion, die an sechs Tagen in der Woche läuft. Dies ist effektiver, da das Aufheizen jedes Mal eine Stunde dauert, bis die Bügeleisen heiß genug sind, um den Teig wie auf einem Waffeleisen zu backen. Auch Heinemann bedauert, dass Thüringen nicht mit einem eigenen Auftritt auf der Messe präsent ist. Auf die Kontakte vor Ort freut er sich aber trotzdem.

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Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 09. Oktober 2021 | 19.00

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