Nachhaltigkeitsmythen: Welche sind wirklich wahr?

2021-12-02 07:06:19 By : Ms. Lucy huang

Jeder sollte mittlerweile verstanden haben, dass jeder von uns durch nachhaltige Entscheidungen einen positiven Beitrag zum Klimawandel leisten kann. Trotzdem scheinen viele noch nicht zu wissen, was wirklich nachhaltig ist und was nicht. Auch wir haben uns während der Themenwoche „Lass uns anpacken“ gefragt, was von den Nachhaltigkeitsmythen wahr ist. Ist Pflanzenmilch wirklich klimafreundlicher als Kuhmilch? Und sind Bio-Produkte ein Garant für Nachhaltigkeit?

Diese und weitere Mythen hat Experte Rolf Peters für uns klassifiziert. Im Video verrät er uns unter anderem, ob Pflanzenmilch wirklich klimafreundlicher ist und ob das Bio-Label etwas mit Nachhaltigkeit zu tun hat.

Nachhaltiges Leben ist teuer.

Dieser Mythos ist nicht unbedingt wahr. Indem Sie beispielsweise saisonale Produkte kaufen, die dann nicht aufwendig aus einem anderen Land importiert werden müssen, sparen Sie bares Geld. Nachhaltiges Einkaufen kann auch Geld sparen. Heutzutage gibt es viele Second-Hand-Plattformen, auf denen man Kleidung günstig und nachhaltig kaufen kann. Nachhaltig ist es auch, „Abfälle“ wiederzuverwenden und so beispielsweise bei Dünger aus dem Fachhandel Geld zu sparen.

Das Kurzwaschprogramm der Waschmaschine ist nachhaltig.

Dieser Mythos ist nicht wahr. Denn für ein so kurzes Waschprogramm muss die Maschine viel Energie verbrauchen, um in kurzer Zeit das gleiche Ergebnis zu erzielen, das sie sonst bei einem längeren Waschgang erzielen würde. Hier wird viel CO2 freigesetzt und dies ist schädlich für die Umwelt. Wer klimafreundlich waschen möchte, kann ein spezielles Öko-Programm nutzen. Diese dauern etwas länger, sind aber umweltfreundlicher.

Sind Papiertüten oder Stofftüten wirklich besser als Plastiktüten?

Der Experte sagte uns, dass dieser Mythos nicht unbedingt wahr ist! Darüber waren wir erstaunt. Tatsache ist, dass Plastiktüten weniger leicht zu zersetzen sind, aber die Papiertüte hat einen noch schlechteren CO2-Fußabdruck in der Produktion. Denn sie brauchen deutlich mehr Energie und Wasser. Darüber hinaus ist eine Plastiktüte aufgrund ihrer Beschaffenheit haltbarer als eine Papiertüte.

Gleiches gilt übrigens für die Stofftasche. Auch für die Herstellung wird viel Wasser benötigt. Und das liegt an der Ressource, aus der es hergestellt wird - Baumwolle. Wenn Baumwolle angebaut wird, muss sie mit großen Mengen bewässert werden. Eine Baumwolltüte emittiert bei der weiteren Herstellung mehr Kohlendioxid als eine Plastik- oder Papiertüte. Es lohnt sich natürlich trotzdem eine Stofftasche zu kaufen. Aber das muss man zwischen 20 und 100 Mal nutzen, damit es sich lohnt. Studien haben sich noch nicht auf die genaue Zahl geeinigt. (who)