Hackfleisch nur im Flowpack -

2021-12-02 07:14:34 By : Ms. River He

70 % weniger Plastik, vollständig recycelbare Materialien: Die süddeutsche Supermarktkette Feneberg mit Sitz in Kempten (Allgäu) zeigt, wie nachhaltige Verpackungen frischer Lebensmittel funktionieren. Denn Feneberg hat als erster deutscher Lebensmitteleinzelhändler seine Produktion komplett umgestellt und bietet seine Hackfleisch-Selbstbedienungsprodukte in den knapp 80 Filialen nicht mehr im bisher üblichen MAP-Tray, sondern nur noch in nachhaltigen Schlauchbeuteln (Flowpack) an.

Dank der innovativen Maschinen- und Verfahrenstechnik von Ulma haben Produktionsleiter Christian Gareiß und sein Team alle Prozesse jederzeit im Griff. (Foto: Ingo Jensen / Ulma)

Auch das Hackfleisch ist im Schlauchbeutel geschützt und wird nicht zerquetscht. (Foto: Ingo Jensen / Ulma)

Feneberg Produktionsleiter Christian Gareiß an der Hackfleischtheke. (Foto: Ingo Jensen / Ulma)

Bei Feneberg stehen keine MAP-Schalen mehr auf der Hackfleischtheke. (Foto: Ingo Jensen / Ulma)

Der Allgäuer Pionier hat die neue Verpackungsidee gemeinsam mit der Ulma Packaging GmbH aus Memmingen entwickelt und umgesetzt. Als einer der weltweit größten Anbieter von Flowpack-Technologie lieferte Ulma nicht nur die Maschine, sondern auch sein gesamtes Prozess-Know-how für das mutige Unterfangen.

„Als Familienunternehmen mit regionalen Wurzeln sieht Feneberg Werte wie Heimat, Qualität und Vertrauen. Die regionale Erzeugung von Lebensmitteln und die Verbundenheit mit der Region und den dort lebenden Menschen spielen bei Feneberg seit jeher eine zentrale Rolle. Regionale Produktion, enge Partnerschaften mit Landwirten, Tierwohl und Umweltschutz sind seit vielen Jahren die Eckpfeiler, die die Produktion unserer Fleisch- und Wurstwaren prägen. Vor diesem Hintergrund war es uns wichtig, uns bei der Verpackung der hochwertigen Produkte weiterzuentwickeln und eine Variante zu wählen, die die Nachhaltigkeitskriterien in der Produktion fortführt“, sagt Hannes Feneberg, der zusammen mit seinem Bruder Christof der Dritte ist Generation der Feneberg Lebensmittel GmbH Geschäftsführer leitet. Die Umstellung auf Flowpack-Verpackungen war für das Unternehmen ein großer Schritt, denn die Metzgerei Feneberg in Kempten produziert insgesamt 20 Tonnen Hackfleisch und Hackfleischprodukte wie Burgerpatties oder Cevapcici pro Woche.

Das Wichtigste für Feneberg: Die Kunden gehen den nachhaltigen Weg voll und ganz. „Die neue Verpackung kommt sehr gut an. Wir haben offensichtlich den Nerv unserer Kunden getroffen, die mehr Nachhaltigkeit beim Einkaufen wollen“, zieht Hannes Feneberg ein positives Fazit.

70 % weniger Plastik, vollständig recycelbare Materialien

Der große Vorteil des Flowpacks: Es ist mit 60-65 µ bis zu zehnmal dünner als herkömmliche MAP-Schalen, die meist 450-650 µ dick sind. Zudem ist der Schlauchbeutel deutlich leichter als das Tray: Statt Eigengewichten von 13,58 bis 24,98 g für Trayverpackungen wiegen die Folienlösungen je nach Größe zwischen 4,00 und 4,94 g. Dadurch spart Feneberg pro Verpackungseinheit mindestens 70 % Kunststoff ein, in der Spitze sind es sogar über 80 %. Auf das Jahr gerechnet sind das 35,7 t weniger Plastik, das Feneberg in Umlauf bringt. 

Ein weiteres Nachhaltigkeits-Plus für die Schlauchbeutel: Sie bestehen aus der Mehrschichtfolie Mono-Flowre des Folienherstellers Schur Flexibles aus dem Monomaterial Polypropylen (PP) und sind somit vollständig recycelbar. Die Flowpacks machen dem Endverbraucher das Recycling besonders einfach: Verpackung öffnen, Fleisch herausnehmen und die ungewaschene Folie kann in den gelben Sack gesteckt und somit dem Recyclingprozess zugeführt werden. „Diese einfache Handhabung ohne weitere Trennung hat uns überzeugt“, erklärt Christan Gareiß, Leiter Produktionstechnik bei Feneberg. „Viele andere Verpackungskonzepte, die Plastik sparen, erfordern einen Zwischenschritt vom Endverbraucher. Oftmals muss man zum Beispiel eine Folie von der Schachtel abziehen, was erfahrungsgemäß nicht immer der Fall ist. Die Verpackung landet dann im Restmüll. Das ist das Ende der Recyclinglinie, bevor sie überhaupt begonnen hat“, so Gareiß weiter.

Top Hygiene und Qualität

Weniger Plastik bedeutet nicht weniger Qualität und Hygiene – im Gegenteil. „Der Flowpack ersetzt die technischen Eigenschaften des MAP-Trays 1:1“, erklärt Thomas Blümel, Geschäftsführer bei Ulma Packaging. Die Mono-Flowre Mehrschichtfolie aus Monomaterial besteht aus über 95% Polypropylen (PP) und einer dünnen Hochbarriere und hält so die Hackfleischprodukte frisch und appetitlich auf höchstem Niveau. Dank seiner Schutzatmosphäre lässt sich der Flowpack auch problemlos stapeln, ohne dass das Hackfleisch zerkleinert wird.

Das Kemptener Unternehmen Feneberg ist seit über 70 Jahren der Supermarkt aus dem Allgäu. Die Familie Feneberg steht von Anfang an dahinter. Christof und Hannes Feneberg führen das Unternehmen in dritter Generation. Als Familienunternehmen mit regionalen Wurzeln verkörpert Feneberg die Werte Heimat, Qualität und Vertrauen. Mit eigenen Marken und Produktionsstätten setzt Feneberg stark auf regional erzeugte Lebensmittel. Feneberg betreibt knapp 80 Filialen und beschäftigt rund 3.200 Mitarbeiter. Die Metzgerei Feneberg produziert täglich frische Fleisch- und Wurstwaren sowie Feinkost- und Convenience-Produkte der Marke Gourmella. Das verwendete Fleisch stammt von Vertragsbauern aus der Region Feneberg.

Verpackungs-Know-how aus dem Allgäu

Die SB-Hackfleischprodukte am Produktionsstandort der Metzgerei Feneberg in Kempten werden von der Schlauchbeutelmaschine Ulma FM 300 verpackt. Bei der recycelbaren PP-Folie hat Ulma einige Anpassungen an der Maschinentechnik vorgenommen. „Einerseits haben wir die Faltgeometrie angepasst, da die PP-Folie schneller knickt als andere Folien. Andererseits haben wir Änderungen an der Längs- und Quersiegelung vorgenommen, um auch bei der Recyclingfolie die gewohnt hohe Siegelqualität zu gewährleisten“, erklärt Alexander Biechteler, Leiter Technischer Vertrieb und Anwendungstechnik bei Ulma Packaging. Darüber hinaus haben die Spezialisten von Ulma zusätzliche Parameter und eine Reihe von Hintergrundprozessen eingestellt und für die neue Art der Hackfleischverpackung optimiert.

Dank seiner robusten Edelstahlrahmenkonstruktion ist der FM 300 besonders leicht zu reinigen und zu desinfizieren. Sie kommt daher überall dort zum Einsatz, wo ein besonders hohes Maß an Hygiene gefordert ist, wie zum Beispiel beim Verpacken frischer Lebensmittel. Zusammen mit der neuen Schlauchbeutelmaschine hat Feneberg insgesamt sieben Ulma-Maschinen im Einsatz. Neben Verpackungsmaschinen für Hackfleisch, Wurst sowie Wurst und anderen Aufschnitt gibt es auch Maschinen für Backwaren und Fertiggerichte. 

„Uns war klar, dass wir dieses wichtige Projekt gemeinsam mit Ulma umsetzen. Wir arbeiten seit zehn Jahren zusammen und kennen die Maschinen sehr gut. Außerdem schätzen wir Ulma als besonders zuverlässigen Partner, der immer offen für Neues ist“, betont Christian Gareiß. Im Technikum Ulma in Memmingen führten die beiden Unternehmen verschiedenste Produktmuster und Tests durch und testeten Folientypen verschiedener Hersteller.

Vor der Umstellung auf Flowpacks reichte ein Sortiment an MAP-Schalen für 2.880 bis 5.040 Verkaufsverpackungen für Hackfleisch und Hackfleischprodukte. Aus dem gleichen Transportvolumen mit Flowpack-Material generiert Feneberg mittlerweile zwischen 64.800 und 81.000 Verkaufspackungen. Oder anders formuliert: „Statt 100 LKW-Ladungen MAP-Trays brauchen wir jetzt nur noch sieben LKW-Ladungen Folie. Das ist eine Reduzierung von 93%. Ebenso groß sind die Einsparungen beim Lagerbedarf“, erklärt Gareiß.

Die Ulma Packaging GmbH mit Sitz in Memmingen ist eine Tochtergesellschaft der Ulma Packaging mit Sitz in Oñati (Spanien). Mit über 60 Jahren Erfahrung, einem Team hochqualifizierter Spezialisten und dem Anspruch an höchsten technologischen Fortschritt bietet Ulma umfassende Lösungen für Verpackungssysteme und Zubehör. Die Verpackungslösungen gibt es sowohl in den Bereichen Fresh Food, Food, Medizinprodukte als auch Non-Food

Fläche genutzt. Neben horizontalen und vertikalen Schlauchbeutelmaschinen, Tiefziehanlagen und Traysealern hat Ulma auch weitere Verpackungsanlagen im Programm, wie zum Beispiel Stretch- und Schrumpffolienmaschinen, Schrumpfverpackungsmaschinen, Schrumpftunnelmaschinen und automatisierte Komplettlösungen.

Die Pluspunkte auf der ökonomischen Seite wirken sich auch auf die ökologische aus. Durch die enorme Materialeinsparung und den reduzierten Einsatz von LKW-Transporten können die Flowpacks letztendlich auch den CO2-Ausstoß deutlich reduzieren. Das geringere Verpackungsvolumen – im Vergleich zum MAP-Tray – reduziert zudem den Stromverbrauch für die Lagerung, Herstellung und Kühlung der Produkte in der innovativen Schlauchbeutelverpackung.

„Der Flowpack ist die Verpackung der Zukunft in der Lebensmittelindustrie. Es führt kein Weg daran vorbei. Ganz auf Plastik können wir bei dieser Art der Verpackung nicht verzichten, aber wir können die Menge enorm reduzieren. Und nach Gebrauch können wir das Material komplett recyceln – so sieht ein verantwortungsvoller Umgang mit der Umwelt aus“, betont Alexander Biechteler. Die Lebensmittel- und Verpackungsindustrie hat hier enormes Potenzial, das schnell genutzt werden kann. „Da Flowpack-Verpackungen eine ausgereifte Technologie sind, die nicht neu erfunden werden muss, lässt sie sich wirklich auf Anhieb umsetzen“, sagt Thomas Blümel und denkt ganzheitlich: „Für fast alle Produkte, die derzeit noch in MAP-Schalen verpackt sind, ist der Schwenk auf Flowpack ist machbar. Warum also warten?" Das sieht auch Feneberg so. Im nächsten Schritt will das Familienunternehmen aus dem Allgäu sämtliches SB-Fleisch auf Schlauchbeutelverpackungen umstellen.

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