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2021-12-30 13:56:48 By : Ms. Sophie She

Im Supermarkt ändert sich im ab 2022 einiges: Unter anderem wird das Pfandsystem überarbeitet. Bisher war der Inhalt ausschlaggebend, nun soll die Verpackung bestimmen, ob Pfand anfällt. Noch eine Änderung ist das Verbot für leichte Plastiktüten. 

Der Plastikmüll durch das Einkaufen soll reduziert werden. Daher gilt ab Januar 2022 das Verbot für leichte Plastiktragetaschen. Geschäfte dürfen keine leichten Kunststofftüten mehr an ihre Kund*innen ausgeben.

Ein Verstoß gegen das Verbot wird als Ordnungswidrigkeit mit Bußgeldern geahndet. Als "dünne Plastiktüte" gelten Tragetaschen mit einer Wandstärke von 15 bis 50 Mikrometern.

Es gibt aber auch Ausnahmen: Plastiktüten in der Obst- und Gemüseabteilung sind von dieser Regelung ausgenommen. 

Seit 2003 gibt es in Deutschland eine Pfandpflicht für Einwegverpackungen bestimmter Getränke. Dazu gehören  Wasser, Erfrischungsgetränke mit Kohlensäure und ohne Kohlensäure, Biere und Biermischgetränke. Seit dem Jahr 2006 sind alle Einzelhändler auch zur Rücknahme von PET-Flaschen anderer Endvertreiber verpflichtet. 15 Jahre nach der Einführung unseres heutigen Pfandsystems soll nun eine grundlegende große Änderung stattfinden. 

Flaschenpfand äußert sich beim Kauf durch einen kleinen Aufschlag an der Kasse: Kunden zahlen für ein Getränk mehr Geld, welches sie bei der Rückgabe der Verpackung wiedererstattet bekommen. Je nach Art der Verpackung beläuft sich der Betrag auf acht bis 25 Cent. Doch nicht jedes Getränk besitzt Pfand. Wie wird also entschieden, auf welche Flaschen, Dosen und Verpackungen es Pfand gibt und auf welche nicht?

Was viele nicht wissen: Bisher entschied der Packungsinhalt, ob auf ein Produkt Pfand anfällt oder nicht. Dieses System soll jetzt im Grundsatz geändert werden. Die Bundesregierung will die Pfandpflicht auf Getränkeflaschen aus Kunststoff ausweiten und somit das Verpackungsmaterial ausschlaggebend dafür machen, ob für ein Getränk Pfand gezahlt werden muss. Bisher fielen Wasser, Erfrischungsgetränke mit Kohlensäure und ohne Kohlensäure, Biere und Biermischgetränke unter die Pfandpflicht. Ab dem 1. Januar 2022 kommen Milch-, viele Frucht- und Gemüsesäfte hinzu. Auch Nischenprodukte wie Apfelwein, Cider oder Energydrinks sind nur noch bis Ende des Jahres pfandfrei. Von der neuen Regelung sind sowohl Supermärkte wie Aldi, Lidl, Rewe und Co. betroffen als auch Großhändler wie Coca-Cola. Die Pfandhöhe soll bei 25 Cent liegen. Dadurch sollen Kunden in solchen Fällen gezielter auf Mehrwegflaschen im Glas setzen.

Die Pfandrückgabe von Milchprodukten gestaltet sich schwieriger als auf den ersten Blick angenommen. Denn Produkte wie beispielsweise "Müller-Milch" bringen auch Hygienerisiken mit sich: Keime, Schimmel und übler Gestank am Pfandautomaten könnten entstehen, sobald die Produkte längere Zeit geöffnet und ungekühlt im Pfandbehälter lagern.

Möglicherweise könnte man Kunden dazu auffordern, die Getränkeverpackungen vor der Rückgabe mit Leitungswasser auszuspülen.

Die Pfand-Reform für Milchprodukte stößt in der Industrie auf allerlei Kritik: "Plastikflaschen für Milch gehören in den Gelben Sack und nicht in die Rücknahmeautomaten", betont auch Eckhard Heuser, Hauptgeschäftsführer im Milchindustrie-Verband im Gespräch mit der Lebensmittel Zeitung.

Ziel der Bundesregierung ist es, die Abfallvermeidung bis 2030 weiter anzukurbeln. Dazu sollen schrittweise weitere Maßnahmen ergriffen werden.

Nach einer Auswertung des Naturschutzbunds Deutschland e.V. (NABU) aus dem Jahr 2017 machen Teller, Schalen, Snackboxen und andere für To-Go-Speisen über ein Drittel der Kunststoffabfälle in Deutschland aus. Auch deshalb plädieren viele Umweltschützer auf Mehrwegverpackungen in Einzelhandel und Gastronomie.

Auch interessant: So tricksen Pfandbetrüger am Automaten -  Supermarkt-Mitarbeiter packt aus

Die wichtigsten Änderungen 2022 im Überblick

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