Dieser Laden räumt mit Deutschlands größtem Wasch-Irrglauben auf - FOCUS online

2022-10-02 09:50:27 By :

Wäsche wird auch schon bei niedrigen Temperaturen richtig sauber – davon soll der laut Initiatoren erste Kaltwaschsalon Deutschlands in Hamburg die Verbraucher überzeugen. Bei der Aktion im Stadtteil Winterhude laden die Umweltstiftung WWF und die Waschmittelmarke Ariel (vom Konsumgüter-Konzern Procter & Gamble) von Freitag bis Sonntag Bürger ein, kostenlos zu waschen – allerdings lassen die Waschmaschinen sich nur auf höchstens 30 Grad einstellen. Privaten Haushalten soll bei der nun vorgestellten Idee gezeigt werden: Kaltwaschgänge sparen Energie, schonen den Geldbeutel und die Umwelt.

„Viele Menschen glauben, wenn man besonders warm wäscht, wird es hygienischer“, sagt Christoph Heinrich, Geschäftsführender Vorstand beim WWF. „Wir wollen den Menschen verdeutlichen, wie hygienisch und energiesparend Waschgänge bei niedrigen Temperaturen sind.“ Ob Unterwäsche oder Handtücher – das könne man problemlos mit 30 Grad waschen.

Der Waschsalon in der Alsterdorfer Str. 30 im modernen Design bietet den Angaben zufolge zahlreiche Informationen, Helfer stehen für Fragen bereit. „Wir erläutern, warum Waschen bei 30 Grad gut funktioniert und wir sagen natürlich auch, wann es nicht geht – etwa wenn Sie zu Hause einen Norovirus-Fall haben oder jemand sehr immungeschädigt ist“, sagt Gabriele Hässig, Geschäftsführerin Kommunikation und Nachhaltigkeit bei Procter & Gamble.

„In Deutschland werden jährlich 20 Millionen Tonnen Wäsche gewaschen. Deshalb ist es wichtig, jetzt alle Haushalte zu erreichen und die Menschen mitzunehmen.“

Der Kaltwaschsalon ist Teil der im Juli gestarteten Kampagne „#Wirdrehenrunter“ des Konsumgüter-Konzerns und der Umweltstiftung. Eine Erhebung zur Kampagne zeigt, dass Wäsche in Deutschland aktuell bei durchschnittlich 43,18 Grad gewaschen wird.

Es brauche unglaublich viel Energie, um das Wasser beim Waschen zu erhitzen, erklärt Heinrich vom WWF. Werde die Temperatur von 60 Grad auf 30 Grad runtergedreht, senke das die CO 2 -Emissionen um bis zu 60 Prozent.

Die Botschaft, dass angesichts moderner Waschmittel niedrige Temperaturen bei normal verschmutzter Wäsche reichen, ist nicht neu. „Es gab immer mal wieder Initiativen zum Kaltwaschen, doch echte gesellschaftliche Verhaltensänderungen sind schwierig“, sagt Hässig.

Da Energiesparen und Klimaschutz derzeit wichtige Themen in der Gesellschaft sind, hoffen Umweltschützer, dass es nun verstärkt zu einem Umdenken kommt. „Wir wollen mit Hilfe von zwei wissenschaftlichen Instituten auch messen lassen, ob es bei den Verbrauchern eine Verhaltensänderung gibt“, berichtet Heinrich.

Auch das Umweltbundesamt (UBA) betont, Buntwäsche wie Oberbekleidung, Unterwäsche oder Socken könne man problemlos bei 30 statt 40 Grad waschen. Die meisten bunten Textilien seien schon von Hersteller-Seite auf 30 Grad ausgewiesen.

Auch Waschlappen und Handtücher brauchen Familien nicht anders zu behandeln – solange niemand krank ist, wie UBA-Experte Marcus Gast erklärt. Aber er macht einige Einschränkungen: „Wenn es um Weißwäsche geht, sollte eher auf 40 Grad mit einem Vollwaschmittel gewaschen werden, weil so das Bleichmittel besser aktiv ist.“

Geschirrtücher oder Babylätzchen: „Immer wenn etwas einen höheren Hygieneanspruch hat, weil es mit Lebensmitteln oder mit dem Mund in Kontakt kommt, doch lieber 60 Grad und ein bleichhaltiges Vollwaschmittel nutzen, weil bei dieser Temperatur das Bleichmittel Keime besser abtötet.“

Wichtig auch: „Wenn Menschen verschiedener Haushalte eine Waschmaschine gemeinsam nutzen, besteht eine Verantwortung der Bewohner, die Wäsche anders zu behandeln, wenn ein Kranker im Haus ist.“

Generell gilt: „Es ist wichtig, einmal im Monat mindestens ein 60-Grad-Programm mit entsprechendem bleichhaltigem, pulverförmigen Vollwaschmittel durchlaufen zu lassen“, sagt Gast. „Damit die Maschine nicht leer läuft, könnten dann beispielsweise Putzlappen gewaschen werden, welche sowieso bei 60 Grad gewaschen werden sollten.“

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Das Original zu diesem Beitrag "Dieser Laden räumt mit Deutschlands größtem Wasch-Irrglauben auf" stammt von Mopo.

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...und kräftig mischen! Wäsche kalt zu waschen mag bei sehr einfachen Dingen funktionieren, mehr aber auch nicht. Das die CO2 Rechnung dazu kommt, war ja klar. Warum wird pauschal mit CO2 gerechnet, ohne den Ökostrom einzubeziehen? Beim E-Auto wird das ja ganz anders gemacht, bei der Wäsche nicht? Gibt der tolle Salon das gesparte Geld an die Kunden weiter? Es ist unfassbar, welche Argumente erfunden werden, um die knapp 2% CO2 Anteil aus Deutschland zu drücken. Augenwischerei, Ideologie und alternative Fakten sind eine gefährliche Mischung, die viele leider blind glauben. Und am Ende kommt Wäsche raus, die nicht besonders frisch riechen würde, wenn die Waschmittel keine künstlichen Duftstoffe hätten. Nein, sauber ist anders!

Die Waschmaschinen im Kaltwaschsalon werden bald einen betörenden Duft ausströmen. Wir haben früher mit 60 Grad Eco gewaschen - das sind dann nicht wirklich 60 Grad, dafür dauert der Waschgang länger und verbraucht weniger Strom. Die Waschmaschine duftete bald nach Kanalisation und im Zulauf zur Fremdkörperfalle hat sich ein gräulicher Schlamm gebildet. Roch echt lecker.

Wir haben einige Zeit lang unsere Trainingsklamotten vom Joggen nur mit 30Grad gewaschen. Insbesondere im Sommer waren diese immer sehr verschwitzt. Nach einiger Zeit haben diese unangenehm gerochen, selbst wenn man sie frisch aus dem Schrank genommen hat. Bakterien werden eben nicht bei 30Grad abgetötet, sondern überleben die Wäsche. Da sind dann schon 60Grad nötig, weil Eiweiße erst deutlich oberhalb von 30Grad zerstört werden. „Sauber“ und „hygienisch“ sind eben zweierlei paar Schuhe. Für Sauberkeit mögen 30Grad reichen, für Hygiene eben nicht.

Wenn ich in einem AirBnB bin oder irgendwo privat zu Gast und die Handtücher stinken nach altem Schweiss - dann weiss ich, dass dort nur mit 30 Grad gewaschen wird.

Meine Erfahrung ist: Das geht schief. Ich hatte eine nagelneue Maschine und habe nur mit 30 Grad gewaschen. Dadurch hat sich im Laufe eines Jahres ein Fett-Waschmittel-Sud in der Maschine gebildet und die Wäsche kam am Ende dreckiger raus als vorher. Bosch hat dazu gesagt, es liegt an der zu niedrigen Temperatur. Ich soll mehrmals mit Maschinenreiniger und hohen Temperaturen die Maschine laufen lassen und danach nur noch ab 60 Grad waschen. Danach ging es wieder prima. Macht bloß nicht den Fehler, alles auf 30 Grad zu waschen, ihr versaut euch die Maschine total!!

Das Thema Wäschewaschen ist komplexer als in dem Artikel dargestellt. Es gab und es gibt noch Länder, in denen Wäsche im Fluss gewaschen wird. Das spricht für Kaltwäsche. Dann das andere Extrem der Kochwäsche in den Wachküchen unserer Ur-Großeltern. Die Verringerung von CO2 ist ein Scheinargument. Wer eigenen Solarstrom erzeugt oder mit Sonnenkollektoren Wasser erwärmt erzeugt weniger oder gar kein CO2, genauso wie die Bewohner der norddeutschen Länder, die überwiegend Windstrom verbrauchen. Wer mit Dermatologen über Hautallergien spricht, wird ganz schnell auf die unerforschte Kombination von Duftstoffen, Tensiden und andern Zusatzstoffen in modernen Waschmitteln stoßen. Wäsche die mit 30 Grad gewaschen werden würden ohne die Duftstoffe müffeln.

Eine kleine Vorhersage: In Zukunft wird es für den normalen Konsumenten keine Waschmaschine mit Kochwäsche mehr geben. Vergleichbar mit Staubsaugern mit mehr als 1.7kW. Das will man uns nun schonmal als Waschlappenfortschritt verkaufen.