Corona-Ticker vom Mittwoch: Gesundheitsministerkonferenz drängt auf Durchsetzung der Impfpflicht | MDR.DE

2022-04-21 07:59:10 By : Ms. Candy Fan

Zur optimalen Darstellung unserer Webseite benötigen Sie Javascript . Bitte aktivieren sie dies in Ihrem Browser.

Die Gesundheitsministerkonferenz unter Vorsitz von Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne hat sich für eine zügige Umsetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht ausgesprochen. Ab dem 20. März soll nach dem Willen von Bund und Ländern ein Großteil der Corona-Beschränkungen entfallen. Die Bundesregierung hat Steuererleichterungen beschlossen, um Bürgern und Unternehmen durch die Krise zu helfen. Aktuelle Entwicklungen zur Pandemie im Ticker.

Die relevanten Statistiken zum Coronavirus – Infektionszahlen, Inzidenzen, Daten zur Belegung der Intensivstationen sowie die Hospitalisierungsrate – finden Sie hier gebündelt.

Unser Ticker am Mittwoch, 16. Februar 2022, endet hier. Vielen Dank für Ihr Interesse. Aktuelle Meldungen und Hintergründe zum Coronavirus finden Sie hier.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach lehnt den Ausdruck "Freedom Day" für die von der Bund-Länder-Runde beschlossenen weitreichenden Corona-Lockerungen bis zum 20. März ab. "Ich benutze diesen Begriff überhaupt nicht und finde auch nicht, dass er angemessen ist", sagte der Minister am Mittwochabend in der ARD. Auch nach dem 20. März gebe es noch immer Personen, die das Coronavirus gefährde – etwa ältere Menschen, bei denen die Impfungen nicht so gut wirke. "Für diese Menschen wird es nie eine wirklich volle Freiheit geben", betonte Lauterbach. "Ich finde es daher nicht richtig, so zu tun, als wenn es für jeden komplett Normalität gäbe."

Die Auslieferung eines Omikron-Impfstoffs von Biontech wird sich um einige Wochen verschieben. Bei "Bild Live" sagt Firmen-Gründer Ugur Sahin, der Termin werde April oder Mai sein. Ursprünglich war der Impfstoff für Ende März angekündigt. Als Grund für die Verzögerung nannte Sahin die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA), die länger als geplant auf die für die Zulassung benötigten Daten warten müsse. Ob sich ein Omikron-Impfstoff dann überhaupt noch lohnt, müsse noch untersucht werden. "Wir müssen uns die Impf-Epidemiologie angucken. Wenn die Welle stoppt, bedeutet das nicht, dass sie nicht wieder beginnen kann", sagt Sahin. Der Biontech-Gründer rechnet in den nächsten fünf bis zehn Jahren nicht mit einem Ende von Corona: "Wir haben niemals erwartet, dass wir das Coronavirus loswerden", sagte Sahin. Aber man könne sich jetzt darauf einstellen.

BionTech/Pfizer und Moderna haben klinisches Tests der an Omikron angepassten Impfstoffe begonnen. Sind sie erfolgreich, sollen die Omikron-Booster im 2. Quartal 2022 zugelassen und ausgeliefert werden.

Die Bundesministerien für Finanzen und Wirtschaft teilen gemeinsam mit, dass die Corona-Hilfen für Unternehmen zu unveränderten Konditionen bis zum 30. Juni 2022 verlängert werden. Um die Überbrückungshilfe IV in Anspruch zu nehmen, muss ein Corona-bedingter Umsatzeinbruch von mindestens 30 Prozent gegenüber 2019 nachgewiesen werden. Der maximale Zuschuss zu den Fixkosten liegt bei 90 Prozent, bei einem Umsatzrückgang von über 70 Prozent – darunter greifen geringere Förderungen. "Wenn die Wirtschaft schneller wieder anzieht und die Hilfen nicht mehr in Anspruch genommen werden müssen, dann umso besser", sagt Wirtschaftsminister Robert Habeck.

Arbeitgeber sollen ab dem 20. März nicht mehr verpflichtet sein, ihren Beschäftigten wenn möglich die Arbeit daheim zu erlauben. Wenn die Pandemieentwicklung dies zulasse, soll die Homeoffice-Pflicht ab dem 20. März entfallen, wie aus dem Beschlusspapier nach Beratungen von Bund und Ländern am Mittwoch in Berlin hervorgeht.

Ab dem 20. März soll nach dem Willen von Bund und Ländern ein Großteil der Corona-Beschränkungen entfallen. Das sagte Bundeskanzler Olaf Scholz am Mittwoch in Berlin. Schutzmaßnahmen wie Maskentragen und Abstandhalten sollen aber erhalten bleiben. Scholz hält außerdem am Ziel einer verpflichtenden Corona-Impfung fest. Trotz der für den Frühling vorgesehenen Lockerungen dürfe nicht vergessen werden, dass es auch wieder einen Herbst und einen Winter geben werde, mahnte Scholz. Deshalb bleibe es richtig, die Gesetzgebung für eine allgemeine Impfpflicht vorzubereiten. "Sie wird genau dann notwendig sein, wenn das Wetter wieder kälter wird." Zuletzt war der Gesetzgebungsprozess im Bundestag ins Stocken geraten.

Bund und Länder haben am Mittwoch weitreichende Lockerungen bei den Corona-Schutzmaßnahmen möglich gemacht und einen Drei-Stufen-Plan beschlossen. Er sieht den Wegfall fast aller Beschränkungen bis zum 20. März vor.

Die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) unter dem Vorsitz von Sachsen-Anhalt hat sich für die zügige Umsetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht ausgesprochen. "Wir sehen in den kontinuierlichen Bund-Länder-Abstimmungen auf der Arbeitsebene eine gute Basis für eine zügige und rechtssichere Umsetzung", sagte Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne.

Konkrete Details dazu lässt der finale Beschlusstext aber offen, stattdessen heißt es: "Mit dem Ziel, dabei auch die Versorgung in den betroffenen Einrichtungen weiterhin flächendeckend sicherzustellen befinden sich die Gesundheitsministerinnen und Gesundheitsminister des Bundes und der Länder in einem intensiven Abstimmungsprozess." Unklar ist damit weiterhin, wie mit Mitarbeitern ohne den vorgeschriebenen Corona-Impfschutz umgegangen werden soll. Dazu heißt es im Beschluss nur: "Die Gesundheitsämter haben ein Ermessen bei der Umsetzung der Maßnahmen. Ein Betretungsverbot stellt die letzte Stufe dar. Daher wird es nicht sofort flächendeckend automatisch zu derartigen Betretungsverboten kommen. Bei Bußgeldverfahren gilt das Opportunitätsprinzip." Hinter dem Fachterminus verstehen Juristen die Handlungsfreiheit einer Behörde im Falle einer Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung. Die sogenannte einrichtungsbezogene Impfpflicht soll ab dem 15. März gelten.

Das ab Mitte März geltende Beschäftigungsverbot für nicht gegen Corona geimpfte Beschäftigte in Medizin und Pflege klingt simpel, ist in der Umsetzung aber schwierig. Das Land Thüringen pocht auf Handreichungen.

Nach den Protesten vor dem Bürgermeisters-Wohnhaus in Halberstadt herrscht nicht nur Entsetzen, sondern große Einigkeit: Gegen derartige Aktionen muss in Zukunft konsequent vorgegangen werden. So fordert etwa der Spitzenverband der Kommunen von Polizei und Justiz ein hartes Durchgreifen gegen Corona-Proteste im Wohnumfeld von Politikerinnen und Politikern. "Alles Strafwürdige muss zur Anzeige gebracht und dann auch konsequent verfolgt und bestraft werden. Dass Straftaten schnellstmöglich geahndet werden, ist die Pflicht von Staatsanwaltschaften und Gerichten", sagte der Vize-Präsident des Deutschen Städtetags, Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD), MDR AKTUELL. Mehr dazu lesen Sie im Artikel:

Verbände und Opferberatungen fordern von den Behörden ein hartes Durchgreifen gegen Corona-Proteste im Wohnumfeld von Politikerinnen und Politikern. Strafwürdiges müsse verfolgt und gewaltsame Proteste aufgelöst werden.

In Thüringen können sich nach Berechnungen des Gesundheitsministeriums rund 51.000 Menschen im ersten Quartal mit dem Corona-Impfstoff des Herstellers Novavax gegen das Coronavirus immunisieren lassen. Bis Ende März erhält der Freistaat 102.000 Dosen des Proteinimpfstoffes, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. Die Hälfte davon soll für eine zweite Impfung zurückgelegt werden. Die ersten rund 36.000 Novavax-Dosen sollen in den kommenden Wochen ankommen – wann genau, ist unklar. Das Mittel von Novavax wurde als fünfter Corona-Impfstoff in der EU zugelassen. Zwei Dosen des Proteinimpfstoffs werden im Abstand von etwa drei Wochen gespritzt. Das Mittel soll zunächst bevorzugt für Beschäftigte im Gesundheits- oder Pflegebereich eingesetzt werden.

Die Landesregierung setzt Hoffnungen in den neuen Impfstoff von Novavax. Klar ist aber auch, dass selbst die dritte Impfung gegen Omikron wohl nur wenige Monate wirkt. Und schon wird die nächste Auffrischung empfohlen.

MDR THÃœRINGEN JOURNAL Do 10.02.2022 19:00Uhr 02:02 min

Sachsens Gesundheitsministerium empfiehlt eine vierte Corona-Schutzimpfung für ältere Menschen und solche mit geschwächtem Immunsystem. "Es gibt eine klare Empfehlung der Experten zur vierten Impfung für bestimmte Personengruppen. Eine Impfung ist und bleibt der beste Schutz vor einer Coronavirus-Infektion", sagte Gesundheitsministerin Petra Köpping am Mittwoch. Die vierte Impfung sei überall möglich. Die Sächsische Impfkommission rät Menschen zu einem vierten Piks, die älter als 70 Jahre sind, bislang ausschließlich mit Vektorimpfstoffen wie Astrazeneca geimpft wurden oder ein geschwächtes Immunsystem haben. Sie können Termine über das Impfportal unter dem Stichwort "Auffrischungsimpfung" buchen oder sich ohne Termin impfen lassen.

Die sächsische Landesregierung erwartet in der kommenden oder in der übernächsten Woche die erste Lieferung des Corona-Impfstoffs von Novavax. Bisher sind für Sachsen 70.000 Dosen Novovax angekündigt.

Das Münchner Ifo-Institut fordert ein Auslaufen der Corona-Wirtschaftshilfen Ende März. Die Wirtschaftsforscher kritisieren, dass diese bis zum 30. Juni gelten sollen, während die Ministerpräsidentenkonferenz die Beschränkungen für die Wirtschaft zum 20. März aufheben wolle. Ifo-Präsident Clemens Fuest sagte, das passe nicht zusammen. Eine Verlängerung der Hilfen sei teuer und setze falsche Anreize. Bei den Verbrauchern sei genügend Nachfrage vorhanden. Zu den Wirtschaftshilfen gehören Überbrückungsgelder für Unternehmen und erleichterte Bedingungen beim Kurzarbeitergeld.

Die Investitionsbanken fordern von Unternehmen und Selbständige zuviel gezahlte Corona-Hilfen zurück. Wer einen Antrag wissentlich falsch gestellt oder Gelder zweckentfremdet hat, macht sich vielleicht sogar strafbar.

Bayern fordert eine Anpassung bei der Einstufung von Corona-Hochrisikogebieten. Die aktuell geltende Verordnung, wonach Gebiete ab einer Inzidenz von 100 als Hochrisikogebiete gelten, sei nicht mehr verhältnismäßig, sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder nach Teilnehmerangaben in der Runde der Länderchefs. Es müsse daher jetzt darüber nachgedacht werden, ob die Verordnung noch richtig sei. "Wir reden hier von einer Inzidenz von 100, während wir in Deutschland Inzidenzen von über 1.000 haben." Söder betonte den Angaben zufolge, dass die Anpassung gerade wichtig für Reiserückkehrer mit Kindern sei. Er forderte "eine familienfreundliche neue Quarantäne-Verordnung". Nach aktuellem Stand müssen alle ungeimpften Reiserückkehrer aus Hochrisikogebieten, also auch Familien mit kleinen Kindern unter fünf Jahren, in Quarantäne.

Die Schweiz hebt morgen fast alle Corona-Einschränkungen auf. Das hat die Regierung in Bern beschlossen. Restaurants, Kulturbetriebe, Läden und Freizeiteinrichtungen sind dann wieder für alle ohne Maske und Zertifikat zugänglich. Es gibt keine Einschränkungen für private Treffen mehr, auch die Homeoffice-Empfehlung wird aufgehoben. Einzig in Bus und Bahn muss die Maske weiter getragen werden. In Deutschland beraten zur Stunde Bund und Länder über Lockerungen.

Wird aus der Pandemie eine Endemie? Hat zukünftig der Mensch das Virus im Griff und nicht mehr das Virus den Menschen? Eine Antwort "Ja" erhoffen sich alle, aber die Wissenschaft kann sie noch nicht geben. Niemand weiß genau, wann die Pandemie vorüber sein wird – dafür ist das Virus zu unberechenbar. Das wird auch in einem von der britischen Regierungsbehörde "Scientific Advisory Group for Emergencies" (SAGE) veröffentlichten Papier (hier als PDF-Download) deutlich, in dem es um mittelfristige Covid-19-Szenarien geht. Mittelfristig bedeutet in diesem Fall: für die nächsten zwölf bis 18 Monate und auch darüber hinaus. Wie die Szenarien aussehen können, lesen Sie im Artikel von MDR Wissen:

Wie es über den Sommer hinaus bestenfalls und schlechtestenfalls mit Corona weitergehen könnte, zeigt ein Expertenbericht aus dem Vereinigten Königreich. Die Überlegungen dahinter sind auch auf Deutschland übertragbar.

In Österreich fallen ab 5. März so gut wie alle Corona-Beschränkungen. Das kündigte Bundeskanzler Karl Nehammer in Wien nach Beratungen mit den Landeschefs und Gesundheitsexperten an. Danach darf die Nachtgastronomie wieder öffnen und auch Veranstaltungen dürfen wieder ohne Einschränkungen stattfinden. Gaststätten und Hotels können wieder von allen besucht werden – ohne jeden Nachweis. Schon ab diesem Samstag soll in vielen Bereichen statt der bisherigen 2G-Regeln wieder 3G gelten.

Die allgemeine Impfpflicht gegen Covid-19 in Österreich gilt nicht für Touristen. Das Land hat jedoch Corona-Regeln, nach denen ein Ski-Urlaub für Erwachsene ohne Impf- oder Genesungsnachweis praktisch unmöglich ist.

Das Bundeskabinett hat mehrere Steuererleichterungen beschlossen, die Bürgern und Unternehmen durch die Corona-Krise helfen sollen. Arbeitnehmer sollen auch für dieses Jahr in der Steuererklärung eine Homeoffice-Pauschale geltend machen können. Für Unternehmen ist vorgesehen, dass sie coronabedingte Verluste mit Gewinnen der Vorjahre verrechnen können. Außerdem sollen verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten für Maschinen Investitionsanreize geben. Der geplante Bonus für Pflegekräfte vor allem in Krankenhäusern soll bis zu einer Höhe von 3.000 Euro steuerfrei bleiben. Der Großteil der Maßnahmen ist Teil des Koalitionsvertrags von SPD, Grünen und FDP. Die Zustimmung von Bundestag und Bundesrat steht noch aus.

Um Bürger und Unternehmen in der Corona-Krise zu entlasten, will das Bundesfinanzministerium mehrere Erleichterungen bei der Steuer verlängern. Von Homeoffice-Pauschale über Corona-Prämie bis Abgabe der Steuererklärung.

Biontech will im kommenden Jahr mit der Herstellung von Impfstoffen in Afrika starten. Der Aufbau der ersten mRNA-Produktionstätte soll Mitte 2022 beginnen, wie Biontech am Mittwoch mitteilte. Im zweiten Halbjahr dieses Jahres will das Mainzer Biotechunternehmen erste spezielle Container nach Afrika liefern, in denen die Produktion von Boten-RNA (mRNA) möglich sein soll. Der Produktionsbeginn wird zwölf Monate nach Lieferung der "BioNTainer" an die endgültige Betriebsstätte erwartet. Die von Biontech entwickelten Container sollen für die Herstellung verschiedener mRNA-Impfstoffe ausgerüstet sein wie für das Covid-19-Vakzin der Firma und ihres Partners Pfizer, aber auch für die Malaria- und Tuberkuloseimpfstoffe von Biontech, die noch in der Entwicklung sind.

Die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" fordert die Aufhebung des Patentschutzes bei Corona-Impfstoffen. Anders sei die Pandemie nicht in den Griff zu bekommen, sagt Dr. Tankred Stöbe im Interview mit MDR THÜRINGEN.

In Thüringen sollen Geschäfte ab Freitag wieder für alle zugänglich sein – unabhängig vom Impf-, Genesenen- oder Teststatus. Das geht aus einem gemeinsamen Papier von Ministerpräsident Bodo Ramelow und Gesundheitsministerin Heike Werner hervor, das der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Die Maskenpflicht soll aber bestehen bleiben, wobei medizinische Mund-Nasen-Bedeckungen nötig sind. Außerdem ist geplant, dass für alle Bereiche, in denen 2G oder 2G+ gilt, ab 1. März nur noch 3G erforderlich ist. Das bedeutet, Zutritt erhalten Geimpfte, Genesene oder Nicht-Immunisierte mit negativem Test. Das Testregime an Kitas und Schulen soll bis zum 20. März weiterlaufen. Über das weitere Vorgehen in der Pandemie beraten am Nachmittag auch die Regierungschefs von Bund und Ländern.

Alle Geschäfte in Thüringen sollen laut eines Schreibens von Ministerpräsident Ramelow und Gesundheitsministerin Werner ab Freitag wieder unabhängig vom Corona-Impf-, Genesenen- oder Teststatus zugänglich sein.

Die geplante Einschränkung der Kompetenzen des Robert Koch-Instituts stößt auf positives Echo. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will nach eigenen Angaben wieder selbst über den Genesenenstatus entscheiden. Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow sprach bei MDR AKTUELL von einem notwendigen Schritt. Ähnlich äußerte sich FDP-Gesundheitsexperte Andrew Ullmann. Es sei unglücklich, wenn ein Regelungswerk per Internetbekanntgabe sofort wieder geändert werden könne.

Der Medizinische Vorstand des Universitätsklinikums Dresden, Michael Albrecht, hat sich für eine Abkehr von der einrichtungsbezogenen Pflicht zu einer Corona-Schutzimpfung ausgesprochen. Die Idee, Alte und Kranke auf diese Weise schützen zu wollen, sei zwar gut, das Gesetz aber extrem schlecht gemacht worden, sagte Albrecht MDR SACHSEN. Der Dresdner Uniklinik-Chef sprach sich für einen Kompromiss aus, bei dem statt der einrichtungsbezogenen eine allgemeine Corona-Impfflicht für alle Menschen ab 60 Jahre eingeführt wird. Diese hätte denselben Schutzeffekt.

Beschäftigte von Kliniken, Pflegeheimen, Arztpraxen und Rettungsdiensten müssen bald einen Nachweis über eine vollständige Impfung oder einen Genesenen-Nachweis vorlegen. Wie gehen Arbeitgeber und Arbeitnehmer damit um?

Die Länder der EU schmeißen nach Angaben von Hilfsorganisationen bedeutend mehr Corona-Impfstoffdosen weg, als sie an afrikanische Länder spenden. Das Bündnis People's Vaccine Alliance erklärte, die EU habe bislang 30 Millionen Dosen nach Afrika geschickt. Dagegen müssten 55 Millionen Einheiten bis Ende Februar entsorgt werden. Die EU-Länder würden die Impfdosen bis zum Verfallsdatum horten und in Afrika seien erst elf Prozent der Bevölkerung geimpft. Angesichts dieser Zahlen erklärte das Bündnis die internationale Impfinitiative Covax für gescheitert. Statt auf Verteilung müsse auf Produktion vor Ort gesetzt werden. Dazu sei die Freigabe der Patente nötig. Der Allianz gehören 80 Organisationen an, darunter Oxfam und mehrere UN-Programme.

Was tun, wenn zu viel Impfstoff da ist? Angesichts zunehmender Impfmüdigkeit stellt sich dieses Problem immer wieder. Die Antworten variieren von Impfstoff zu Impfstoff.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hält es für richtig, dass die Kompetenzen des Robert Koch-Instituts eingeschränkt werden sollen. Dabei bezog er sich auf eine Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, der über den Genesenenstatus wieder selbst entscheiden will. Dazu sagte Ramelow MDR AKTUELL, es sei ein schwerer Fehler gewesen, diese Entscheidung aus der Hand zu geben. Es könne nicht sein, dass einfache Informationen auf der RKI-Seite Gesetzeskraft bekämen. Das habe zu Irritationen und schließlich zu einem Vertrauensverlust in der Bevölkerung geführt. Das RKI hatte Mitte Januar kurzfristig den Genesenenstatus von sechs auf drei Monate verkürzt. Bei den Bund-Länder-Beratungen wird dieser Schritt heute voraussichtlich wieder rückgängig gemacht.

Die Impfpflicht wackelt, einige Bundesländer beginnen mit Lockerungen - das Corona-Chaos scheint perfekt. Bundesratspräsident Ramelow wünscht sich ein bundeseinheitliches Vorgehen und spricht darüber mit Kanzler Scholz.

MDR THÃœRINGEN JOURNAL Do 10.02.2022 19:00Uhr 02:11 min

Die Niederlande heben angesichts sinkender Infektionszahlen fast alle ihre Corona-Beschränkungen auf. Gesundheitsminister Ernst Kuipers sagte, ab Freitag dürften zunächst Fußballstadien, Kinos und Gaststätten wieder fast uneingeschränkt Besucher empfangen. Am 25. Februar werde der Corona-Pass abgeschafft und die Abstands- und Maskenpflicht falle an den meisten Orten weg.

Das Welternährungsprogramm der UNO befürchtet aufgrund der Corona-Pandemie die schlimmste humanitäre Katastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg. Der Vorsitzende David Beasley sagte der "Süddeutschen Zeitung", vor dem Ausbruch der Pandemie seien weltweit 135 Millionen Menschen von Hungersnot bedroht gewesen. Inzwischen habe sich die Zahl mehr als verdoppelt - auf 285 Millionen. Ursachen seien fortwährende wirtschaftliche Probleme und die Unterbrechung von Lieferketten aufgrund der Pandemie. Beasley erklärte, besonders betroffen seien 45 Millionen Menschen in mehr als 40 Ländern. Allein um diese vor dem Verhungern zu retten, brauche seine Organisation im laufenden Jahr sechs Milliarden Dollar.

Ein Ende des Hungers in der Welt rückt in die Ferne. Die wichtigsten Gründe dafür sind Konflikte und der Klimawandel – aber auch Corona hat die Situation verschärft.

Bund und Länder wollen am Nachmittag weitreichende Lockerungen bei den Corona-Schutzmaßnahmen einleiten. Bundeskanzler Olaf Scholz und die Regierungschefs der Länder beraten am Nachmittag über einen Drei-Stufen-Plan. Er sieht laut einer Beschlussvorlage den Wegfall aller Beschränkungen bis zum 20. März vor. Die Maskenpflicht soll aber weiter in Innenräumen sowie Bussen und Bahnen gelten. Die bundesweite Inzidenz ist am vierten Tag in Folge gesunken. Das RKI gab den Wert am Morgen mit 1.401 an. Gestern hatte er bei knapp 1.438 gelegen. Experten gehen aber davon aus, dass viele Fälle nicht erfasst werden. Die Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind vielerorts überlastet.

Nach der Kritik an der Verkürzung des Genesenenstatus will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach diese Kompetenz dem Robert Koch-Institut wieder entziehen. Lauterbach sagte der "Bild"-Zeitung, über solch tiefgreifende Entscheidungen wolle er wieder selbst und direkt entscheiden. Sonst trage er die politische Verantwortung für das Handeln anderer. Das RKI hatte Mitte Januar kurzfristig den Genesenenstatus von sechs auf drei Monate verkürzt. Daraufhin wurde unter anderem von der FDP heftige Kritik geäußert. Laut Beschlussvorlage soll die umstrittene Verkürzung des Genesenenstatus bei den Bund-Länder-Beratungen heute wieder rückgängig gemacht werden.

Das Robert Koch-Institut hat seine Vorgaben für die Gültigkeit des Genesenenstatus erneut verändert. Nun wird zwischen geimpften und ungeimpften Corona-Genesenen unterschieden. Was jetzt gilt.

Guten Morgen, in unserem Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen der Coronavirus-Pandemie auf dem Laufenden. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Seit dem 20. März sollen in Deutschland die meisten Corona-Einschränkungen wegfallen. Die mitteldeutschen Bundesländer machen jedoch von einer Übergangsfrist Gebrauch. Viele Regeln gelten daher vorerst weiter.

Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur Impfkampagne gegen das Coronavirus: Wie bekommt man die Auffrischungs-Impfung? Ab welchem Alter kann geimpft werden? Was weiß man über Impfdurchbrüche?

Bayern hebt die Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene auf und lockert auch die Beschränkungen für Ungeimpfte. Die Gesundheitsminister halten an der Teilimpfpflicht fest. Die Infektionszahlen sinken weiter.

Das Robert Koch-Institut (RKI) geht von einer neuen Corona-Welle im Herbst aus. Ein Entwurf für die Bund-Länder-Gespräche sieht weitgehende Öffnungsschritte bis zum 20. März vor.

Kanzler Scholz will bei der nächsten Bund-Länder-Runde über Öffnungen reden. Das Verfassungsgericht hat einen Eilantrag gegen die Mediziner-Impfpflicht abgelehnt. Sachsens MP Kretschmer will diese aber verschieben.

Die FDP will zum 20. März sämtliche Corona-Schutzmaßnahmen beenden. Im Bundestagsplenum gelten Genesenennachweise künftig auch nur noch drei Monate. Sachsen will Menschen über 60 per Post zum Impfen motivieren.

Die Corona-Pandemie geht in das dritte Jahr. Neue Virusvarianten und zu geringe Impfquoten lassen kein Ende der Krise absehen. Noch immer infizieren sich weltweit Millionen mit dem Virus. Die Chronologie des Jahres 2022.

Millionen Infizierte und Tote – das Coronavirus hat zu einer globalen Krise historischen Ausmaßes geführt. In diesem chronologischen Jahresrückblick sammeln wir die wichtigsten Nachrichten und Ereignisse.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 15. Februar 2022 | 06:00 Uhr

Die Welt kämpft gegen die Coronavirus-Pandemie. Die Krankheit Covid-19 kann die Lunge schwer schädigen, die Omikronvariante des Virus gilt als besonders ansteckend. Seit Anfang 2021 gibt es verschiedene Impfstoffe.

Für rund 6.000 Windkraftanlagen endete 2022 die Subvention nach dem EEG. Für viele ältere Windräder rechnet sich dadurch der Betrieb nicht mehr. Sie abzureißen und zu entsorgen, ist kein einfaches Unterfangen.

Manche Geschäfte oder Einrichtungen verlangen trotz aufgehobener Maskenpflicht weiterhin das Tragen einer Maske. Durch das Hausrecht dürfen sie das auch, solange sie nicht gegen das Gleichbehandlungsgesetz verstoßen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine neue Empfehlung zur Impfung gegen HPV-Viren ausgesprochen. Dr. Cornelia Hösemann ist Frauenärztin und kritisiert, dass sich diese nur an Mädchen und junge Frauen richtet.

Wenn hohe Geldbeträge gespendet werden, wie aktuell für die Opfer des Kriegs in der Ukraine, landen diese auf Spendenkonten der Hilfsorganisationen. Ein Hörer fragt sich, ob dabei Strafzinsen anfallen.

Gesundheitsminister Lauterbach erwartet einen Impfstoff gegen die Omikron-Variante im September. Gleichzeitig warnte er vor einer "Killervariante" im Herbst. Krankenhäuser befürchten Insolvenzen in Folge der Pandemie.

Die traditionellen Ostermärsche der Friedensbewegung stehen dieses Jahr ganz im Zeichen des Krieges in der Ukraine. Doch das Motto "Frieden schaffen ohne Waffen" trifft nicht überall auf Zustimmung.

Ein NVA- und DDR-Grenztruppenverein hat eine Veranstaltung im Mai in Dessau abgesagt. Wegen pro-russischer Darstellungen des Verbands hatten sich Stadträte in Dessau-Roßlau gegen die Veranstaltung gestellt.

Für rund 6.000 Windkraftanlagen endete 2022 die Subvention nach dem EEG. Für viele ältere Windräder rechnet sich dadurch der Betrieb nicht mehr. Sie abzureißen und zu entsorgen, ist kein einfaches Unterfangen.

Wer aus der Ukraine flieht, kommt oft ohne große finanzielle Reserven in Deutschland an. Ein Problem, wenn es darum geht, sich mit Lebensmitteln zu versorgen. Wie steht es um die Versorgung der Geflüchteten in Leipzig?

Die Pollen sind wieder unterwegs. Von Heuschnupfen geplagte Menschen merken das sofort. Für natürliche Linderung können ätherische Öle etwa von Zeder und Zypresse sorgen. Hier gibt es ein Rezept-Tipp.

Die Ko-Chefin der Linken, Hennig-Wellsow, ist mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Das teilte die Politikerin auf ihrer Website mit. Die Linken-Vorsitzende Wissler will die Partei nun bis auf Weiteres alleine führen.

In Mariupol laufen die Evakuierungen nach ukrainischen Angaben nur schleppend an. Die Verteidiger in Mariupol bitten um Evakuierung in einen Drittstaat. Derweil hält die Debatte über deutsche Waffenlieferungen an.

Mit der Nachrichten-App des MDR den Überblick behalten: Direktzugriff auf Nachrichten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen und immer live dabei. Die MDR AKTUELL-App funktioniert auch auf Tablets optimal.