Ausgebeutete Erntehelfer - sklavenähnliche Arbeitsbedingungen auf Pelati-Plantagen - News - SRF

2021-12-02 07:13:29 By : Mr. Mike Wang

Erntearbeiter arbeiten unter erbärmlichen Bedingungen. Der Schweizer Detailhandel versichert jedoch, nur faire Tomaten zu kaufen.

Autor: Marianne Kägi und Maria Kressbach

Foggia in Süditalien. Hier trifft Kassensturz auf afrikanische Migranten, die gegen ihre miserablen Lebensbedingungen und Ausbeutung demonstrieren. Auf den Feldern rund um Foggia ernten sie Tomaten für die Pelati-Produktion. Im Akkord ziehen sie Stauden aus, schwere körperliche Arbeit für ein paar Euro am Tag. Von diesem mageren Lohn ziehen die Arbeitsagenturen – sogenannte Caporali – Gebühren ab.

„Sie behandeln uns wie Tiere, aber wir sind es nicht“, klagt ein Ghanaer. Zwei Männer zeigen dem "Kassensturz"-Reporter, wo sie schlafen: Es ist die Ladefläche eines alten VW-Busses. Die beiden zahlen auch Miete für diese heruntergekommene Unterkunft. Andere müssen in Zelten übernachten, die Siedlungen der Landarbeiter sind Ghettos. Das größte Ghetto ist Borgo Mezzanone. "Das Leben ist die Hölle, wir schlafen auch im Winter auf dem Boden."

Die Migranten können sich nicht wehren. Sie leben hier illegal ohne Papiere. Der Chefstaatsanwalt der Provinz Foggia Ludovico Vaccaro kennt die Not: «Unter solchen Bedingungen arbeitet niemand freiwillig. Schuld ist der Preisdruck: Die Bauern müssen möglichst günstig produzieren, die Feldarbeiter bekommen kaum Löhne. "

Unterstützung finden Migranten bei der Gewerkschaft FLAI CGIL. Vertreter Raffaele Falcone erklärt, dass monatlich rund 20 Farmen gemeldet und massiv bedroht werden: "Vor einem Monat haben sie meine Reifen aufgeschlitzt und einem Kollegen die Autoscheibe eingeschlagen."

Auch Migros und Coop beziehen Pelati aus Apulien. «Kassensturz» besucht die Genossenschaft La Fara Giardino, die seit Jahren Tomaten für die beiden grössten Schweizer Detailhändler produziert. 400 Unternehmen sind ihr angeschlossen. Hier erntet eine Maschine, die Arbeiter werden aufs Feld gefahren. Der CEO von La Fara Giardino versichert «Kassensturz»: «Es gibt keine Ausbeutung durch Caporali auf unseren Feldern.»

Die Erntehelfer vor Ort berichten jedoch von langen Arbeitstagen: "Ich bekomme 50 Euro am Tag und arbeite je nach Situation zehn oder zwölf Stunden." Das Gesetz erlaubt maximal 39 Stunden pro Woche. Die Verantwortlichen sagen, dies sei eine Ausnahme. Da es regnete, arbeiteten die Arbeiter an den folgenden trockenen Tagen länger. Alles ist im gesetzlichen Rahmen.

Salvatore Perna arbeitet für die Firma Buonvincini, die im Auftrag von Coop Tomatenkonserven herstellt. Mit drei Kollegen prüft Perna, ob die Bauern alle Regeln einhalten. «Wir besuchen die Felder ohne Vorankündigung. Wir arbeiten nur mit einem Unternehmen zusammen, wenn wir uns sicher sind. "

Die Firma Longobardi füllt für die Migros Tomaten in Dosen ab. Geschäftsführer Nello Longobardi erklärt: "Es ist wichtig zu wissen, wie mit den Arbeitern umgegangen wird." Er hofft, dass in Zukunft nicht nur der Preis, sondern auch die Qualität im Vordergrund stehen wird.

Und was ist mit den anderen Schweizer Grossverteilern? Auf Nachfrage des Kassensturzes schreiben sie, solche Bedingungen gebe es in ihren Bereichen nicht. Sie würden alle Tomaten maschinell ernten lassen und die Prozesse streng kontrollieren.

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